Nora Thiele – Perkussion
Gert Anklam – Saxophone
Falk Zenker – Gitarre
Die „Estampies Royales“ aus dem französischen Manuscrit du Roi sind höfische Tänze aus dem 13. Jahrhundert und gelten heute als die älteste überlieferte Instrumentalmusik des Abendlandes. Ursprünglich wurden die einstimmigen Melodien mündlich unter den Musikern weitergegeben und jeweils entsprechend des Instrumentariums, der Möglichkeiten der Musiker, der Mode der Zeit und der regionalen Eigenheiten ausgestaltet. Sie waren eine melodische Grundlage, auf der die höfischen Musiker im Mittelalter miteinander spielten und improvisierten. Glücklicherweise sind sie um 1300 notiert worden und lassen uns nun wie durch ein Zeitfenster zu den Ursprüngen unserer heutigen Instrumentalmusik zurück schauen.
Falk Zenker und sein Ensemble Nu:n studierte und verinnerlichte diese zeitlosen Melodien und interpretiert sie aus einer ganz persönlichen und gegenwärtigen Sicht. Mit Mut, Abenteuerlust, Entdeckerfreude ebenso wie mit kenntnisreicher und respektvoller Sensibilität führen die drei Jazz- und Weltmusiker die Estampies durch die 700-jährige Musikgeschichte bis in die Gegenwart, in das Hier und Jetzt, in das Nun. Denn alles Spätere scheint schon in diesen „Samenkörnern der Instrumentalmusik“ verborgen zu sein: ihre mittelalterlichen Ursprünge ebenso wie Farben des Barocks und der Klassik, Anmutungen von Mussorgsky und Satie, mediterraner Musik, Blues und die Klangsprache des europäischen Jazz der Gegenwart.
"leidenschaftlich behutsam,`Estampie´– ein Konzert, das sich wie eine Umarmung anfühlt." [MDR-Fernsehen, Jana Pfeifer, 13.11.14]
"Inspirierend-raffiniertes Crossover aus Alter Musik, Jazz und Weltmusik … So meistern die Musiker den historischen Spagat von 700 Jahren mit spielerischer Leichtigkeit." [Deutschlandradio Kultur, Holger Beythien, März 14]
"Mal steigt der Duft des Orients aus den jahrhundertealten Pergamentseiten, mal klingt es nach Flamenco, mal nach modalem Jazz. … Hätten die Ritter aus dem "Chansonnier du Roi" das ensemble nu:n gekannt, sie hätten ihre Estampien nicht mehr gestampft, sondern Schwert und Rüstung beiseite gelegt und ganz entspannt dazu gechillt." [BR Klassik, Torsten Preuß, Juli 14]
"Feinsinnige Kammermusik, die sich in ihrer Vielfalt und Zeitlosigkeit jeder Einordnung verweigert. Hier treffen sich drei Könner, um zwanglos Neues zu erschaffen." [Jazzthetik, Guido Diesing, 05/06 14]
"Der Spagat zwischen Alter Musik, Folkelementen und improvisiertem Jazz gelingt bestens … nach Anouar Brahem und Michel Godard setzt das Ensemble Nu:n neue Akzente. Genus pur, kraftvoll und doch subtil." [Jazzpodium, Alexander Schmitz, 09/14]